Teilhabe

1. Best Practice Teilhabe
  • Marco betrachtet in der Frühförderung Bilder und ahmt ihm Spiel die Laute der Tiere nach Marco spricht einzelne Wörter, reagiert auf einfache Aufträge. holt ihre Schuhe und lässt sich von ihrer Mutter beim Anziehen helfen. Marco krabbelt die Treppe hoch, am Boden stößt er häufig gegen Tischkanten und Ecken. Beim Essen. dreht er den Kopf weg, sobald ihn jemand füttern will. In der Nacht trinkt er noch Milchfläschchen.

  • Janes hört und schaut zu, wendet den Blick aber ab, sobald es sich beobachtet fühlt. Nachahmen passiert erst nach langer Zeit und sehr langer Wiederholung. Die Aufmerksamkeit driftet ab, sobald in der Nähe etwas Anderes passiert. Dann braucht Janes Hilfe und muss wieder darauf hingewiesen werden, weiter zu machen. Wenn seine Finger schmutzig werden, will es so schnell wie möglich abwischen, in Rasierschaum kann er mittlerweile hineingreifen und damit spielen. Janes zeigt mit Mimik und Gestik, was er will. Bei Fragen antwortet er meist nur mit Ja oder Nein und schaut dabei weg. Janes kann laufen, mittlerweile auch an einfachen Rampen hochklettern. Er sitzt aber oft im Zwischenfersensitz. Die Selbstversorgung schafft Janes, mit verbaler Unterstützung durch Erwachsene zum Teil alleine, bei Essen und Trinken benötigt er keine Hilfe. Hände waschen kann er mittlerweile alleine. Bei fremden Personen beobachtet Janes nur. Wenn er angesprochen wird, fängt er zu weinen an. Mit vertrauten Person geht er in Interaktion, wartet aber meist, bis jemand zu ihm kommt, beispielsweise beim Spiel mit anderen Kindern.

  • Sabrina benötigt Hilfe bei der Erledigung von alltagspraktischen Tätigkeiten.

  • Roman hört im Unterricht zu, macht andere Kinder und Erwachsene nach. Roman verwendet Spielzeuge und andere Gegenstände bisweilen in anderer Funktion. Er verständigt sich auf Rumänisch.

  • Samuel liest kurze Sätze und bewältigt einfache Additionen und Subtraktionen. Seine Schulleistungen in Deutsch und Mathematik entsprechen einem Genügend. Samuel findet Lösungen für alltagspraktische Probleme und tägliche Routinen. Beim zusammenhängenden Erklären braucht er Hilfe mittels Nachfragen der Fachperson.

  • Die KITA-Erzieherin berichtet, dass Julia beobachtet, was andere Kinder tun. Auch zuhause ahme Julia z.B. Hausarbeiten laut Angaben der Eltern nach. Laut Eltern stelle die Bring- und Abholsituation zur/von der KITA kein Problem dar, wenn nicht ein allzu großer „Rummel“ herrscht. Sprachlich richte sich Julia an andere Kinder mit Zweiwortsätzen, dies bezieht sich vor allem auf ihr Kreisel („Kreisel haben“) oder wenn die KITA-Erzieherin versuche, ihr Kreisel durch andere Fördermaterialien zu ersetzen. Laut konsultierender Logopädin verstehe Julia viele Anweisungen. Julia bewege sich laut KITA-Erzieherin frei im Kindergarten umher. Julia ziehe sich zurück, wenn sie auf die Toilette müsse, und könne mit Unterstützung einer Fachkraft dann zur Toilette gebracht werden.
    Laut Mutter helfe ihr Julia gerne bei der Hausarbeit. Bisweilen zeige Julia Interesse an anderen Kindern, vor allem dann, wenn die Kinder sich ihr zuwenden. Im Bewegungsraum suche sie beinahe jedesmal die Nähe zu einem anderen Mädchen. Blickkontakt gelinge laut KITA-Erzieherin manchmal. Laut KITA-Erzieherin sei in der KITA in der Freispielzeit zu beobachten, dass Julia sich beinahe die ganze Zeit mit einem einzigen Spielzeug (Kreisel) beschäftigt. Laut Eltern würden sie versuchen, so viel wie mögliche Kontakte zu andere Familienmitgliedern (z.B. Bei Familienfesten) für Julia einzuleiten.

  • Goran nimmt, nach Einschätzung der Fachkraft, an Familienfeiern und Freizeitaktivitäten teil.

  • Peter spielt oft noch mit sich selbst und beobachtet viel, wenn viel um ihn rum los ist.

  • Dieter beobachtet die Situation in der Schule, höre Geschichten zu und ahme andere Schüler:Innen in ihrem Verhalten nach. Er verwende Einzelwörter bzw. kurze Sätze in Schrift und Sprache. Aktueller Leistungsstand in Deutsch: Nicht Genügend. Wenn die Aufgaben methodisch- didaktisch für ihn angepasst sind, lese Dieter Einzelwörter. Er erfasse die Laut-Buchstaben-Zuordnung und beherrsche erlernte Buchstaben (SLRT PR 7). Er schreibe Wörter und Sätze lautgetreu und schreibe lesbar ab SRLT: PR 6. Wenn die Aufgaben methodisch didaktisch für ihn angepasst seien, könne Ibrahim Zahlen lesen und schreiben sowie diese darstellen und durchgliedern. Ibrahim rechne im Mengenraum 20. Note in Mathematik: Nicht Genügend. Eggenberger Rechentest: PR 5. Wenn die Aufgaben methodisch- didaktisch für ihn angepasst sind, könne Dieter Wissen über seine nähere Umgebung aufnehmen. Die Integration dieses Wissens erscheine jedoch fraglich. Leistungsstand: noch Genügend

  • Manuel falle das selbstständige Arbeiten noch schwer. Er habe Schwierigkeiten, eine Aufgabe zu beginnen und einen Plan zur Lösung der Aufgabe zu entwickeln. Dies liege nach Einschätzung der Sonderpädagogin an seiner eingeschränkten sprachlichen Handlungsfähigkeit. Es ist zu beobachten, dass Manuel in Konfliktsituationen oder überfordernden Situationen (z.B. in der während der Unterrichtsbeobachtung) dreimal mit Weinen reagierte.

  • Laut pädagogischem Bericht könne Ahmed einfache Gleichgewichtsaufgaben bewältigen: den eigenen Körper bei einfachen Übungen im Gleichgewicht halten sowie sich an Sportspielen beteiligen. Er könne Bewegungsformen des Laufens, Springens und Werfens ausführen. Aktueller Leistungsstand: Befriedigend
    Im Bereich Werken könne er Fertigungstechniken ausführen und kennt z.B. verschiedene einfache Fertigungstechniken zum Trennen, Verbinden und Umformen. Textile Produkte seien ihm bewusst und er könne sie verändern. Aktueller Leistungsstand: Gut

  • Tim suche selbständig die Toilette auf, er dusche zuhause selbständig laut Angaben des Vaters und könne sich eigenständig aus- und anziehen. Bei der Zuordnung seiner Schuhe (rechts/links) benötige er bisweilen Hilfe. Laut Vater sei Tim in seinem Zimmer zuhause sehr auf Ordnung bedacht. Laut Bericht interagiere Tim in seltenen Fällen mit anderen Kindern, meist nonverbal und nur dann, wenn er sich sicher fühle. Zu beobachten ist, dass er nur in Wortfetzen mit einer sehr leisen Stimme spricht. Laut Vater würden sie versuchen, so gut wie möglich an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.

  • Frank beobachtet genau, verfolgt mit seinen Blicken Personen im Raum. Er ahmt Geräusche und Tätigkeiten nach. Es verwendet einzelne Spielzeuge ihrem Zweck entsprechend. Frank bewegt sich mittels unterschiedlichster Bewegungsarten im Klassenzimmer und im Turnsaal.

  • Laut Aussage der Pädagogin als auch der Pflegeperson fängt Manuel bei Überforderung zum Kasperln an.

  • In der Umsetzung schulischer Aktivitäten (sowohl in der Gruppen- als auch in der Einzelarbeit) benötigt Arzu Hilfestellung durch das Lehrerteam. Hilfreich für Arzu ist, wenn die Fachpersonen die einzelnen Aufgaben in kleine Schritte herunterbrechen.

  • Lisa wird nach dem Lehrplan für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichtet. Zum Zeitpunkt der Untersuchung ist Lisa mobil. Sie kann gehen. Beim Werkzeuggebrauch (Schere, Säge...) braucht Lisa hands-on Hilfestellung (gemeinsames Führen der Schere). Lisa kommuniziert hauptsächlich nonverbal. Sie kann zuhören und ist in der Lage, Einwortsätze bzw. sehr kurze Mehrwortsätze zu sprechen. Sie erfasst die Bedeutung von Buchstaben zwar, liest aber vor allem ganzheitlich. Lisa kann bis 10 zählen. Sie kann Mengen bis 5 erfassen. Im Unterricht Allerdings lenken sie z.B. Geräusche von außen ab, sie beobachtet lieber andere Kinder als etwas selbst zu tun. Neuartige Dinge akzeptiert Lisa nur nach mehrmaliger Darbietung.

  • Lisa schreibt sehr groß und kantig, formt Buchstaben und Zahlen grundsätzlich richtig und leserlich. Manchmal schreibt sie mit großem Druck und macht ruckartige und Schreibgesten. Dadurch passiert es, dass sie von der Zeile abkommt oder das Papier durch zu viel Druckausübung durchdrückt. Lisa kann von ihren Ferien erzählen und kann an Gesprächen mit anderen teilnehmen. Mit Hilfe ihrer Beinschienen kann sie kurze Wege alleine gehen. Den Gang zur Toilette schafft sie ohne Probleme. Sie braucht dafür ihre Zeit, die ihr auch gegeben wird. In ihrer Freizeit spielt sie oft mit ihren Geschwistern oder ihrer Cousine.

  • Paul hört zu. Paul zählt seine Familienmitglieder mit 1-2-viele ab. Er reagiert prompt auf Aufforderung. Kurz nach dem Absetzen des Stiftes erachtet er seine Arbeit als fertig Paul versteht die Instruktion. Er verwendet 1-Wort Sätze, bezeichnet seinen Hund als WUFF WUFF. Er zeichnet zusammenhängende Zick-Zack Striche. Paul führt die Anweisung in schnellen Auf- und Abbewegungen aus. Paul sitzt während der Aufgabe, kurz erhebt er sich. Laut Eltern verwechsle Paul manchmal beim Anziehen seine Schuhe. Die Eltern schildern, dass es für Paul schwierig sei, sein Zimmer in Ordnung zu halten. Laut Lehrerin borge Paul seine Schulsachen her, tröste andere, helfe anderen. Paul wartet, bis seine Lernhilfe mit ihrer Erklärung fertig ist. Paul besucht die 1. Klasse Volksschule und wird nach dem Regellehrplan unterrichtet. Paul gehe wöchentlich in einen Fussballklub zum Training.

  • Thorsten besucht die vierte Klasse einer Volksschule. Es wird nach dem "Lehrplan der Volksschule" unterrichtet. Beim Erlernen von neuen Inhalten fragt der Bub oft nach detaillierten Hintergründen der Information. Handelt es sich aber um Themen, die ihn nicht interessieren, möchte er es auch nicht lernen. Manchmal besucht er online Informatik-Vorlesungen der Technischen Universität. Thorsten wird von Störreizen, wie Geräusche oder Licht, von seiner Aufgabe in der Schule abgelenkt. Dann hält er seine Hände an seine Ohren und bewegt sich repetitiv nach vorne und zurück. Thorsten riecht regelmäßig an seinen Händen, im Besonderen wenn er etwas oder jemanden angegriffen hat. Er kommuniziert verbal und versteht kurze, präzise Anforderungen und Fragestellungen. Längere, komplexe Sätze verwirren ihn. In der Gartenpause spielt Thorsten gerne alleine. Laut den Eltern beschäftigt er sich auch zu Hause oft alleine und spielt Computerspiele oder repariert technische Geräte. Thorsten hat einen Freund in der Klasse, mit dem er manchmal über Computer spricht. Bei fremden Personen, wie neuen Lehrpersonen oder Eltern von Mitschüler*innen, bleibt er stumm. Nach Erzählungen der Eltern hilft Thorsten nach mehrmaligen Aufforderungen im Haushalt mit. Auch in der Schule ist er regelmäßig als Klassenordner eingeteilt und muss sich um die Mülltrennung bzw. Müllentsorgung kümmern. Diese Aufgabe nimmt er sehr genau und weist seine Mitschüler*innen auf das richtige Mülltrennen hin. In Situationen, die für Thorsten neu sind bzw. auf die er nicht verbal vorbereitet wurde, reagiert mit repetitiven Bewegungen und lauten Geräuschen. Auch wenn etwas gegen seinen Willen passiert, reagiert er so. Aus Beobachtungen geht hervor, dass Thorsten bei feinmotorischen Aktivitäten seine Hände zielgerecht verwendet. Thorsten isst seine Jause in der Schule sehr schnell auf. Dabei beginnt er zuerst mit dem Obst, isst dann das Gemüse und danach das Jausenbrot. Er isst alles Essbare auf, was in der Jausenbox ist.

  • Rainer hilft beim Tischdecken mit. Er lächelt, wenn er Nahrung sieht. Er sitzt auf seinem Platz und lässt sich füttern. Er dreht den Kopf weg, wenn er nichts mehr essen möchte. Er trinkt mit Unterstützung aus einem Becher.

  • Simon kann laut den Lehrpersonen in jedem Gegenstand dem Regelunterricht folgen, nimmt teil am Unterrichtgeschehen und den sozialen Interaktionen in der Klasse. Er drückt sich laut den Lehrpersonen verständlich (aber leicht undeutlich artikuliert aus), braucht aber Hilfe (eine Erklärung), wenn etwas sarkastisch gemeint ist.