Am 18. und 19. September 2023 fand der erste Workshop zur Pilotierung des neu entwickelten Instrumentes zur Förderplanung mit 10 Lehrerinnen der Praxisvolksschule der PPH Augustinum statt. Auf der Agenda für die beiden Pilotierungsnachmittage gemeinsam mit Dr. Manfred Pretis standen die Einführung in bildungspolitische und theoretische Grundlagen zur ICF sowie die praktische Auseinandersetzung mit dem Instrument. Zunächst erfolgte am ersten Workshopnachmittag eine Darstellung der ICF, ihres Entstehungskontext‘, ihrer im Vergleich zur ICD besseren Eignung für die Förderplanung und der Vorteile, die eine auf der ICF basierende gemeinsame Sprache von allen an der Förderplanung und -umsetzung beteiligten Akteur*innen mit sich bringt. Im Anschluss wurde das neu entwickelte Beschreibungsinstrument vorgestellt und seine Anwendung im Detail erklärt.

Der zweite Workshopnachmittag stand dann ganz im Zeichen des praktischen Ausprobierens. Anhand konkreter Beispiele (Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf) in der PVS der PPH Augustinum wurden Formulierungsmöglichkeiten erarbeitet. Im Austausch bzw. im Plenum konnten Unsicherheiten und offene Fragen unmittelbar geklärt werden. Das Instrument wurde so von allen positiv erfahren, wie das folgende Statement der teilnehmenden Lehrerinnen verdeutlicht:

„Aufgrund der positiv beschreibenden Perspektive auf das Kind und den verstärkten Miteinbezug der Sicht der Eltern sehen wir das Tool als unterstützendes System, um Kinder mit Beeinträchtigung in unserem Schulalltag noch zielgerichteter zu begleiten und deren Bedürfnisse herauszuarbeiten. Es freut uns, dass durch die ICF-Perspektive die Teilhabe in den Mittelpunkt gerückt wird und ein Perspektivenwechsel von oft defizitorientierten pädagogischen Berichten auf eine bedürfnisorientierte Beschreibung möglich wird. Durch die Betrachtung des Gesamtsystems rund um das Kind bietet das Beschreibungsinstrument ein valides Instrument für einen interdisziplinären Austausch. Dadurch kann die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Unterstützungssystemen verstärkt werden.“

 

Foto der an der Pilotierung teilnehmenden Lehrerinnen